Der BVDW befragte von Juli – August 2007 384 Unternehmen zum Thema SEO & SEM. Die Befragten wurden vom AK Suchmaschinenmarketing sowie von Kooperationspartnern zur Befragung eingeladen. So gesehen sollte den Teilnehmern der Befragung eine gewisse Nähe zum Thema Suchmaschinenmarketing unterstellt werden, die Ergebnisse sind also nicht allgemeingültig.

Das zeigt sich auch daran, dass 25 % der Befragten aussagten, dass sie seit 2002 SEO betreiben. Ich bin mir sicher, dass 2002 nicht mal 25% der deutschen Unternehmen wussten, was SEO eigentlich ist 😉

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Zum Thema Suchmaschinenoptimierung fand ich folgende Aussagen interessant:

  1. Im Durchschnitt wurden 10.000 € in SEO investiert. Wie wurden diese 10.000 € denn berechnet? Sind dass reine Personal / Beratungskosten? Sind hier technische Maßnahmen enthalten oder gar Linkkauf?
  2. Überraschend hoch ist der Anteil der Firmen, die SEO inhouse betreiben. Dieser legt bei über 50%. Überraschend finde ich diese hohe Zahl aufgrund der oben beschriebenen Auswahl der Teilnehmer. Mit SEO-Agenturen arbeiten nur 27,9 % der Befragten zusammen
  3. Von den 50% der Inhouse-SEOs wollen 80% auf jeden Fall weiterhin das Thema inhouse bearbeiten. Von den 27,9% der Agenturkunden wollen allerdings nur 66% auch in Zukunft mit einer Agentur zusammen arbeiten, 12% wollen hier insourcen.


Der hohe Anteil der Inhouse-SEOs überrascht mich wirklich etwas. Dass die Firmen aber mit ihren Inhouse-SEOs zufrieden sind, überrascht möcht weniger. IMHO kann man alle onSite-Themen als Mitarbeiter wesentlich besser betreuen als eine externe Agentur. Und ich bin auch der Meinung, dass hier zumindest am Anfang ein wirklich großer Hebel liegt. Viele Firmen sind aufgrund ihres Alters recht gut verlinkt. Oft stimmen aber die Titel nicht, die Seitennavigation ist suboptimal, Link-nofollow unbekannt und Weiterleitungen erfolgen clientseitig. Diese Themen lassen sich aber intern besser bearbeiten als von extern, solange die Kontrolle über die Systeme auch innerhalb der Firma liegt. Und bevor ich falsch verstanden werden, Backlinks sind natürlich sehr sehr wichtig. Aber ohne ein gutes Fundament kann die zu akquirierende Linkpower nicht effizient genutzt werden…

Zum Thema Qualitätsbeurteilung von SEO-Maßnahmen werden von 38% der Befragten die erzielten Rankingpositionen herangezogen. OK, hier fehlt dann wohl ein gutes Verständnis, warum man SEO betreibt. Ich kann mir zumindest für eine Position keine Brötchen kaufen. Ich will Kunden gewinnen, Produkte verkaufen, meine Conversion steigern etc. Sicher, das Ranking steht hier am Anfang des Prozesses, aber der Prozess geht danach weiter. Und manchmal optimiert man halt auch auf einen Begriff, zu dem die Nutzer leider etwas anderes erwarten. Oder aber, es sucht einfach keiner nach dem Begriff. Und dann war die Arbeit trotz guter Positionierung leider nicht erfolgreich. Immerhin sind hier 62% der Befragten in ihrem Verständnis schon weiter.

Als wichtigstes Kriterium zur Beurteilung einer Agentur dient die Seriosität der Agentur. Immerhin 58% der Befragten nannten diesen doch recht weichen Faktor. Zertifikate hingegen spielen eine untergeordnete Rolle, was sicherlich auch daran liegt, dass man (zumindest mir ist es bisher nicht gelungen) kaum einen Qualitätsunterschied zwischen Firmen mit und ohne Zertifikat feststellen kann.

Dem Thema Seriosität kann ich aber gerne zustimmen. Wie Marcus eben mal wieder gezeigt hat, ist es damit leider oft nicht weit her. An dieser Stelle muss ich einfach mal folgendes anmerken:

Seriosität bedeutet nicht, sich einen lustigen Namen zu geben und einen Anzug anzuziehen. Wenn man zu einem Termin bei einem Kunden erscheint, sollte man sich die Website mehr als 3 Minuten angesehen haben, eine sinnvolle Strategie auf Basis der Kundenwebsite darlegen können, Benefits ordentlich rausarbeiten und diese dann den zu erwartenden Kosten gegenüberstellen. Was nicht mehr interessiert sind die immer gleichen Charts darüber, warum SEO ja so wichtig ist (Ihr währt nicht zu einem Meeting geladen, wenn die Wichtigkeit des Themas nicht bekannt ist), dass man einfach mal X Euro investiert, weil man dann besser (was auch immer dies bedeutet) gefunden wird, und danach einfach nur noch tolle Logos von Firmen zeigt, die man schon mal besucht hat. Und wer jetzt nicht weiß, was ein Forecast ist, soll bitte noch mal studieren gehen. Ich habe keine Lust mehr Einführungen in BWL zu geben…

Searchlab hat ebenfalls einen ausführlichen Kommentar zum Thema veröffentlich.

(Bild: Stock Photo ID: 52131652 Copyright: VLADGRIN)

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Jens Fauldrath
Jens Fauldrath
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