Duplicate Content oder kenne ich meine Website?

Auf Blogs Optimieren gibt es aktuell einen Artikel, der sich mit dem Thema Duplicate Content befasst. Grund scheint die folgende Aussage von Google zum Thema zu sein:

… dass Duplicate Content in der Mehrzahl der Fälle keine negativen Effekte auf das Ranking eurer Site in unseren Suchergebnissen hat. Die doppelten Inhalte werden ganz einfach herausgefiltert …

Kurzum, diese Aussage von Google dient hier dazu, eine weitgehende Entwarnung im Bezug auf Duplicate Content zu geben. Für Blogs ist dieses auch sicher gerechtfertigt und der Artikel zeigt auch sehr gut, dass Panik im Bezug auf Duplicate Content nicht mehr angebracht ist.

Dennoch bin ich der Meinung, dass hier das Thema DC auch etwas verharmlost wird. Auch und grade für Umfangreiche Seiten ist dieses Thema sehr aktuell und oft nicht nachhaltig angegangen. Oft besteht sogar weitgehend Unkenntnis über das Problem, eigene Mirrors sind nicht zentral erfasst, Seiten sind unter unterschiedlichsten URLs erreichbar und Inhalte werden mehrfach verwendet.

Und leider wird die Aussage von Google auch fehlinterpretiert. Zum einem spricht Google von der Mehrzahl der Fälle (was bei 51% schon erreicht ist) und zum anderem, dass Google Dubletten entfernt.

Und was ist mit den eingehenden Links auf diese Dubletten? Aha, aufgepasst und mitgedacht. Kein Einfluss auf das Ranking, richtig. Optimales Ranking nein. Und als SEO optimiere ich halt mal Rankings, also gehört die Beseitigung von Duplicate Content durchaus zu meinen zentralen Aufgaben.

Wobei ich diese Tätigkeit eher als URL und Domainmanagement bezeichne. Welche Effekte sich durch die URL-Konsolidierung erzielen lassen beschreibt Vanessa Fox in ihrem Post The 301 Sword for Link Power sehr eindrucksvoll.

Kommen wir aber mal zu einigen konkreten Problemfällen.

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Unterschiedliche URLs für Startseiten

Das ist schon fast der Klassiker, der auch so richtig schmerzen kann. Wer jetzt an kanonische URLs denkt, den muss ich leider enttäuschen. Auch ein wichtiges Thema, aber das hat hoffentlich jeder im Griff.

Oft übersehen wird aber die Angewohnheit vieler CMS-Systeme die Startseite ebenfalls unter zwei URLs zu publizieren. Zum einem unter www.domain.de und zum anderem unter www.domain.de/pfad-zur-startseite-im-cms. Das führt zu der absurden Situation, dass die externen und die internen Links zur Startseite auf unterschiedliche URLs verlinken. Wer jetzt für beide Seiten unterschiedliche PageRank-Werte ausgewiesen bekommt hat definitiv ein Problem.

Manchmal entscheidet sich Google in seiner eigenen und unergründlichen Weisheit für die schwächere Seite. Damit wird  nicht nur die Startseite einige Positionen nach hinten geschoben, nein auch alle tieferen Seiten ohne externe Links gehen gleich mit auf die Reise in die Tiefen der Bedeutungslosigkeit. Meist nur für einige Tage, aber die panikartigen Anrufe in diesen Zeiten kann man sich auch ersparen.

Und eine Konsolidierung dieser beiden URLs führt meist zu einer stärkeren Startseite. Und selbst wer schon auf der ersten Seite von Google ist kann hier noch mal 1 – 2 Plätze gut machen.

Druckversionen

Größere Webseiten mit längeren Navigationselementen und anderen Crosselementen haben oft das Problem, dass der Inhalt auf der untersten Ebene (Produktbeschreibungen, Artikeltexte) kaum 50% des gesamten Textes ausmachen. Eine Druckansicht, die all dieser Elemente beraubt ist, rankt hier oft wesentlich besser.

Und schon entscheidet sich Google für meine Druckansicht als Original. Schade nur, dass Nutzer die auf der Druckansicht landen meist nicht wirklich konvertieren. Warum auch, dafür ist die Seite ja nicht da.

Bleibt als Fazit folgendes festzuhalten

1. Man sollte sich immer mit der Struktur und dem Aufbau seiner Website auseinandersetzen. Dies ist das Fundament auf dem man steht und ein nachlässiger Umgang ist hier definitiv nicht angebracht

2. Jeder Inhalt sollte immer nur über eine URL für Google erreichbar sein. Und welche URL das ist, ist meine Entscheidung! Wenn ich diese Aufgabe an Google delegiere, darf ich mich hinterher nicht beschweren

Und für uns Inhouse-SEOs, die ja meist auf gewachsenen Seiten aufsetzen, ist es eine sehr gute Möglichkeit alle Altlasten systematisch zu erfassen und nach und nach abzuarbeiten. Ich habe zwar manchmal den Eindruck, dass man mit dieser Aufgabe niemals fertig wird, aber die positiven Effekte nach jedem geklärtem Teilbereich motivieren ungemein.

In diesem Sinn, helft Google und Euch selbst und sorgt für klare und eindeutige Strukturen. Und damit kann man gleich nahtlos zum Thema PageRank Scultpting übergehen…

(Bild: Stock Photo ID: 52131652 Copyright: VLADGRIN)

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Jens Fauldrath
Jens Fauldrath
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3 Antworten
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