Recap zur Content Marketing Conference 2014

 

Vom 05. – 06. März 2014 fand die bereits vierte Content Marketing Conference in Köln statt. Seit der ersten CMC bin auch ich mit dabei und finde die Konferenz jedes Jahr aufs Neue spannend. Zeigt die CMC doch sehr gut das weite Feld des Content Marketings auf, dass durchaus größer ist als sich viele im Online Marketing vorstellen können.

Content Marketing ist nämlich kein Hypethema, sondern eine alte Disziplin, die von Kundenmagazinen bis Advertorials einen festen Bestandteil in der Offline-Kommunikation hat.
Auch ist es sehr beeindruckend, mit welchem Qualitätsanspruch an das Thema herangegangen wird. Das hat grundsätzlich mit dem, was in dem Bereich SEO unter Content Marketing verstanden wird, nur sehr wenig gemein.

Moderiert wurde die Content Marketing Conference gewohnt von Frank Puscher, der uns zwei Tage eloquent durch das große Tätigkeits- und Spannungsfeld des Content Marketings führte.

Direkt zum Fazit

 

Content Marketing der Volkswagen AG – Vom Hochglanz-Magazin und der Fan-Community

Ein gutes Beispiel für das klassische Content Marketing ist das Auto-Magazin der Volkswagen AG. Judith Wilhelm – Leiterin der Online-Kommunikation – berichtete recht eindrucksvoll wie schwer es ist, in einem internationalen Konzern alle Ländergesellschaften Judith Wilhelm CMC 2014 aus einer Art von Stabsstelle heraus zur Mitarbeit für ein gemeinsames Magazin zu bewegen. So waren Ihre KPIs in erster Linie auch erst mal die Märkte, die teilnehmen.

Auch zeigt das Beispiel wie man als Konzern mit eigenen Inhalten und unter nicht unerheblichen Kosten versucht, mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben, der immerhin nur alle Jahre einen Neuwagen kauft. Eine spannende Herausforderung.

Andererseits hat eine Marke wie Volkswagen eine große Basis von Fans, die sich intensiv mit einzelnen Fahrzeugen beschäftigen. Das zeigt schon, dass sich hier Storys finden lassen – Und gute Geschichten sind für alle CMC-Speaker das Salz in der Suppe des Content Marketings.

Frank Wolfram CMC 2014 Frank Wolfram – CTO EMEA von Geometry Global – zeigt deshalb am Beispiel der Website vw-bulli.de wie die Fan-Community ausgebaut werden kann. Hierbei wurden Methoden angewendet, die wir durchaus aus dem Online Marketing kennen. So wurden die Nutzerinteressen aus der Webanalyse abgeleitet und auf dieser Basis ein Konzept für eine bessere Nutzerführung hergeleitet. Das Ganze ist noch in der Planungsphase, klingt aber jetzt schon sehr spannend.

Die beiden Beispiele zeigen sehr gut, in welchem Spannungsfeld sich das Thema Content Marketing in einem Konzern bewegt. Das reicht von der reinen Markenführung und Emotionalisierung mittels des Automagazins bis hin zur konkreten Arbeit an einer bestimmten Fanbasis.

Sponsoring kann man Messen

Dirk Hufnagel CMC 2014 Einer des besten Vorträge war für mich der Vortrag von Dirk Huefnagels – Leiter des Corporate Business Marketings bei der HypoVereinsbank. Er berichtete von den Aktivitäten rund um das Sponsoring von FC Bayern München. Kein günstiger Spaß. Im Fall der HypoVereinsbank wird das Sponsoring direkt mit den eigenen Produkten verknüpft. So werden FC Bayern Kreditkarten, Sparkonten sowie Prepaidkarten angeboten und erfolgreich vermarktet. Laut eigenen Angaben wurden seit 2004 270.000 Produkte verkauft, 140.000 Neukunden gewonnen sowie über 120 Millionen Euro Umsatz mit diesen Produkten und  – für eine Bank nicht unwichtig – über 1 Mrd. Euro Einlagen auf den FC Bayern Sparkarten generiert.

Dieser Erfolg lässt sich nur erzielen, wenn man das Sponsoring nutzt, um Geschichten zu erzählen, die am Ende zum Produkt führen. So werden jüngere Spieler gefeatured und begleitet. Der Nutzer wird dann, statt  hart zu einem Produkt geführt, über mehrere Stufen konvertiert.

20 Jahre Onlinewerbung – Wo bleibt die Innovation

Boris Schäfer CMC 2014 Der Vortrag der beiden Österreicher Boris Schäfer & Jürgen Schmidt – Contented Technologies GmbH – war ein weiteres Highlight. Beide Speaker gingen recht provokativ mit aktuellen Werbeformen im Internet um. Ihrer Meinung nach hat sich leider recht wenig getan. Als Werbetreibender, der die Kontrolle über die Platzierung von Werbemitteln und Umfelder haben will, hat man auch heute fast ausschließlich auf recht grobe Bereiche einer Website Einbuchungen. AdSense und Affiliate entziehen dem Werbetreibenden die Kontrolle über die Umfelder.

Jetzt können aber grade die Inhalte großer Magazine mit hoher Reichweite als Filter für Interessensgruppen dienen. So kann man durch die Platzierung von Inhalten auf trafficstarken Startseiten die Nutzer filtern, die Interesse am Thema des Artikels haben. Zusammen mit den Partnerverlagen haben die beiden ein System entwickelt, bei dem man direkt auf ausgewählte Artikel Werbung einbuchen kann. Auf diese Weise bekommen die Werbetreibenden bei weit geringeren Streuverlusten die Kontrolle über das Umfeld wieder.

Eigentlich keine große Sache, aber sehr unterhaltsam vorgetragen.

Was es sonst noch so gab auf der CMC 2014

Matthias Moll CMC 2014 Matthias Moll der gutefrage.net Gruppe zeigte spannende Beispiele wie die Ratgeber-Community des Unternehmens über verschiedene Arten Links generiert. Das war auch der einzige Vortrag, der sich mit dem Thema Linkbuilding befasst hat. Zu Beginn wurde versucht mithilfe von eBook-Ratgebern zu arbeiten. Der Erfolg war allerdings recht bescheiden. Aktuell werden Formate genutzt, die die eigenen Nutzer aktivieren und mit einbinden. Das macht für eine Community in der Größe absolut Sinn.

Ingo Hermann von Die Schwenninger Krankenkasse war vor zwei Jahren bereits auf der CMC. Dieses Jahr gab es ein Update der Content Marketing Aktivitäten für die letzten 2 Jahre, direkt aus der Praxis und bei geringeren Budgets, das so mancher Speaker durchaus inspirierend fand.

Ralf Lülsdorf – Leiter des internationalen Musikmarketings der Deutschen Telekom AG – und Stefan Fehm – Director Sales & Marketing der Burda Creative Group – berichteten von den Aktivitäten rund um Electronic Beats und die Musikkooperation der DTAG. Ich kannte das Thema bereits aus meiner Zeit bei der Deutschen Telekom AG und war schon damals begeistert.

René Kühn – Geschäftsführer der Contilla GmbH und Ausrichter der CMC – zeigte anhand interaktiv aufbereiteter Inhalte wie man Leads für erklärungsbedürftige Produkte mithilfe eines Quiz generieren kann.

Fazit

Vor allem im Netz gilt die Trennung zwischen Publishern und Werbenden nicht mehr wie früher. Selbst wenn man Traffic bei Publishern einkauft, muss man relevant zum Umfeld sein und die Story bei sich verlängern. Wenn die Umfelder fehlen, kann man als Marke durchaus selbst verstärkt zum Publisher werden und frühzeitig versuchen den Nutzer an sich zu binden.

Ach ja, und Linkbuilding ist im Content Marketing eher Nebensache, zumindest wenn man die SEO-Brille zur Seite legen kann und das ganze Bild betrachtet.

Einen weiteren und ausführlicheren Recap gibt es bei den SEO Trainees, die auch meinen Vortrag auf der CMC gut zusammengefasst haben.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder mehr Informationen benötigen, nehmen Sie direkt Kontakt mit mir auf: [email protected]

 

 

 

Jens Fauldrath
Jens Fauldrath
Der Autor dieses Artikels hat das Unternehmen verlassen. Bei Fragen zum Artikel wenden Sie sich bitte an [email protected]!
Eine Antwort
  1. Hallo Jens,
    vielen Dank für dein tolles Recap und die Erwähnung zu meinem 🙂
    und natürlich auch nochmal vielen Dank für die tollen Insights, die du uns auf der Konferenz und bei dem ein oder anderen Kölsch nach den Vorträgen gegeben hast – TOOOOOOOOOOOOOOOP!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert