Was ist Affiliate Fraud?

Fraud bedeutet im Deutschen „Betrug“, beim Affiliate Fraud handelt es sich um Betrug beim Affiliate Marketing.

 

Wer begeht Affiliate Fraud?

Affiliate Fraud wird in erster Linie von Seiten der Affiliate Partner bzw. Publisher begangen, die mit Brandbidding, Fake-Leads und anderen Maschen (siehe unten) ihre Provisionen steigern wollen. Aber auch der Advertiser oder das Affiliate Netzwerk können Betrug begehen, dies stellt jedoch eher die Ausnahme dar.

Die meisten Betrugsmaschen von Affiliate-Betrügern sind bekannt, daher können Sie sich als Advertiser relativ einfach davor schützen. Sei sollten aber stets auf dem Laufenden sein, welche Betrugsmaschen aktuell geläufig sind und wie sie funktionieren.

 

Welche Arten von Affiliate Fraud gibt es?

Cookie Dropping, Cookie Stuffing & Cookie Spreading

Wenn ein User auf eine Website geht und dort einen Affiliate Link anklickt, wird auf seinem Browser ein Cookie gesetzt. Wenn er nun etwas im Onlineshop kauft, kann dem Affiliate anhand des Cookies seine Provision zugeschrieben werden. Dabei wird die Provision meist demjenigen Affiliate zugeschrieben, dessen Cookie als letztes gesetzt wurde: Dieses Prinzip nennt sich „Last Cookie Wins“.

Beim Cookie Dropping (auch Cookie Stuffing oder Spreading genannt) wird der Cookie bereits beim Öffnen einer Website gesetzt, ohne dass der Benutzer ausdrücklich auf ein Affiliate-Banner geklickt hätte. Es wird ihm also ohne sein Zutun untergeschoben.  Der vom Betrüger hierfür gewählte Affiliate-Advertiser ist in den meisten Fällen ein sehr großer, um sicher zu stellen, dass zumindest einige der so präparierten Kunden auch eine Conversion generieren.

 

Brandbidding & Ad Hijacking

Unter Brandbidding versteht man die Schaltung von Werbung für Marken- oder Unternehmensnamen. Klickt der Nutzer auf die Werbung, kommt er über einen Affiliate Link zum Shop der Marke oder des Unternehmens. Beim Ad Hijacking gibt der Betrüger der Anzeige vor, er sei Inhaber der Marke oder des Unternehmen auf dessen Name Werbung geschaltet wird. Er leitet aber nur dorthin weiter und hinterlässt dabei sein Affiliate-Cookie.

Es lohnt sich also, Markennamen bei Google zu schützen und ein Auge auf die Anzeigen im Umfeld der eigenen Marke zu haben.

 

Fake-Transaktionen

Bei Fake-Transaktionen wird oft mit gekauften illegalen Kreditkartendaten gearbeitet, um eine Vielzahl an Transaktionen zu erzeugen, für die der Publisher dann eine Provision bekommt. Im Nachhinein fallen die falschen Transaktionen auf, jedoch hat der Advertiser die Provision zu diesem Zeitpunkt oft bereits an den Betrüger überwiesen.

 

Fake-Leads

Bei Fake-Leads werden Anmeldungen, die vergütet werden (Cost-per-Lead), unter erfundenen oder gekauften Anmeldedaten abgeschlossen. Der Betrüger lässt sich pro Anmeldung auszahlen und hofft darauf, dass der Advertiser die Kundendaten zu spät oder gar nicht prüft.

 

Affiliate Hopping

Wer als Advertiser Produkte über verschiedene Affiliate-Netzwerke (z.B. Awin, Webgains, Rakuten Affiliate Network und etliche mehr) anbietet, kann Opfer von Affiliate Hopping werden. Der Betrüger registriert sich auf allen Affiliate Netzwerken, die das Affiliateprogramm eines bestimmten Advertisers anbieten. Dann nutzt er die Werbemaßnahmen des Affiliate Programmes. Anstatt aber nur ein Cookie zu setzen, setzt er Cookies aller Affiliate-Netzwerke. Kauft der Kunde nun etwas, bekommt der Betrüger von allen Netzwerken eine Provision, soweit die Conversions nicht geprüft werden.

 

Lesen Sie mehr über die Hintergründe zu Affiliate Shops, Anbietern und Publishern in unserem Glossar-Artikel Affiliate Marketing.